Jjajangmyeon – Koreanische Nudeln mit schwarzer Bohnensoße (ab 1912)

Portionen: 2 Gesamtzeit: 35 Min. Schwierigkeit: Anfänger
Ein historisches Rezept der chinesisch-koreanischen Küche aus Incheon, betrachtet aus kultureller und anthropologischer Perspektive

Jjajangmyeon ist mehr als ein Nudelgericht – es ist ein soziokulturelles Artefakt. Ab 1912 von chinesischen Einwanderern in Incheon eingeführt, spiegelt es die harten sozioökonomischen Bedingungen jener Zeit wider. Die frühe Variante war salzig, kräftig und nährend, nicht süß und dickflüssig wie die moderne Version. Wer dieses Rezept kocht, erlebt die ursprüngliche Textur und den unverfälschten Geschmack der frühen chinesisch-koreanischen Küche.

Das Jjajangmyeon-Museum

Der Standort des Restaurants Gonghwachun in Incheon, das 1912 das erste Jjajangmyeon servierte, ist heute das Jjajangmyeon-Museum. Es wurde 2012 eröffnet und dokumentiert die historische Entwicklung des Gerichts, die verwendeten Küchenutensilien sowie seine kulturelle Bedeutung. Damit wird Jjajangmyeon nicht nur als Essen, sondern als nationales Kulturerbe sichtbar.

Jjajangmyeon – Koreanische Nudeln mit schwarzer Bohnensoße (ab 1912)

Vorbereitungszeit 15 mins Zubereitungszeit 20 mins Gesamtzeit 35 Min. Schwierigkeit: Anfänger Portionen: 2

Beschreibung

Die historische Zubereitung beginnt mit Schweinebauch, Zwiebeln, Kartoffeln und Zucchini, die in Schweineschmalz angebraten werden. Die schwarze Bohnenpaste (Chunjang) wird separat in Schmalz geröstet, um Bitterstoffe zu reduzieren und ihr Umami-Aroma freizusetzen. Nach dem Zusammenführen mit Wasser und heller Sojasauce entsteht eine dünnflüssige, kräftige Soße. Die Nudeln werden frisch gekocht und mit der Soße überzogen, garniert mit rohen Gurkenstreifen, die für Frische sorgen. Das Ergebnis: ein einfaches, sättigendes und kulturell tief verankertes Gericht.

Zutaten

Einlage

Soße

Topping

Anleitung

  1. Zutaten vorbereiten

    • Schweinebauch in sehr feine Würfel (ca. 0,5 cm) schneiden.

    • Zwiebel fein würfeln, Zucchini in feine Streifen (Julienne), Kartoffel in kleine Würfel (ca. 0,5 cm).

    • Gurke für die Garnitur in feine Julienne-Streifen schneiden.

  1. Chunjang anbraten

    • 2 EL Schweineschmalz in einem Topf erhitzen.

    • Die Chunjang-Paste hinzufügen und bei mittlerer Hitze für 2–3 Minuten anbraten, bis sie glänzt und duftet.

    • Die Paste aus dem Topf nehmen und beiseite stellen.

  1. Fleisch und Gemüse anbraten

    • Den restlichen 1 EL Schweineschmalz in den Topf geben.

    • Die Schweinebauchwürfel bei mittlerer bis hoher Hitze anbraten, bis sie knusprig sind.

    • Zwiebeln, Kartoffeln und Zucchini hinzufügen und für 5 Minuten mitbraten.

  1. Soße kochen

    • Die angebratene Chunjang-Paste, 300 ml Wasser und die Sojasauce in den Topf geben.

    • Alles gut verrühren, damit keine Klumpen entstehen.

    • Zum Köcheln bringen, dann die Hitze reduzieren. 10–15 Minuten köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist.

    • Optional: Den Zucker hinzufügen und einrühren.

  1. Nudeln kochen und servieren

    • Während die Soße köchelt, die Jungmyeon-Nudeln nach Packungsanleitung kochen.

    • Nudeln abgießen und in Schalen verteilen.

    • Die fertige Soße großzügig über die Nudeln geben.

    • Mit Gurkenstreifen garnieren.

Anmerkung

1. Zur Konsistenz der Soße

"Die Soße in dieser Version von Jjajangmyeon ist deutlich dünnflüssiger als die moderne Variante. Sie wird nicht mit Stärke angedickt. Das ist ein authentisches Merkmal, das die Original-Textur des Gerichts widerspiegelt."

2. Zum Geschmack

"Diese historische Version ist kräftiger, salziger und weniger süß. Der Zucker wird sparsam verwendet, um die Bitterkeit der Paste auszugleichen, nicht um dem Gericht Süße zu verleihen. Dieser Unterschied ist entscheidend, um den wahren Geschmack der frühen chinesisch-koreanischen Küche zu erleben."

3. Zur Zubereitung

"Das Wichtigste bei diesem Gericht ist das Anbraten der Chunjang-Paste am Anfang. Das entfernt den rohen Geschmack und entwickelt das tiefe, umami-reiche Aroma. Springe diesen Schritt niemals über."

4. Zur Garnitur

"Obwohl viele moderne Rezepte gekochtes Gemüse als Garnitur verwenden, war es bei der originalen Version üblich, rohe Gurkenstreifen hinzuzufügen. Der frische, knackige Geschmack der Gurke bildet einen wichtigen Kontrast zur schweren, salzigen Soße."

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