Historisches Gungjung Tteokbokki: Eine milde Köstlichkeit aus der Joseon-Dynastie

Portionen: 3 Gesamtzeit: 50 Min. Schwierigkeit: Mittelschwer
Das Original: Milde Köstlichkeit aus der Joseon-Dynastie

Gungjung Tteokbokki (궁중 떡볶이) war eine der exklusiven Köstlichkeiten am Hof der Joseon-Dynastie (조선왕조), die von 1392 bis 1910 regierte. Wörtlich übersetzt “Palast-Reiskuchen”, war dieses feine Hauptgericht den Königen und Königinnen vorbehalten. Entdecke die harmonischen Aromen einer vergessenen Ära, die sich grundlegend von der scharfen Streetfood-Version unterscheidet.

Historisches Gungjung Tteokbokki: Eine milde Köstlichkeit aus der Joseon-Dynastie

Vorbereitungszeit 30 mins Zubereitungszeit 20 mins Gesamtzeit 50 Min. Schwierigkeit: Mittelschwer Portionen: 3 Beste Saison: Ganzjährig geeignet

Beschreibung

Lass uns gemeinsam ein Geheimnis lüften. Bevor Tteokbokki zum feurigen Streetfood-Star wurde, war es eine elegante Delikatesse für Könige und Königinnen. Dieses Rezept ist eine kulinarische Zeitreise in die Joseon-Dynastie, wo Gungjung Tteokbokki (궁중 떡볶이), das koreanische Wort für "Palast-Reiskuchen", mit zartem Rindfleisch, aromatischen Pilzen und einer feinen Sojasauce-Marinade zubereitet wurde. Ich lade dich ein, diesen milden, historisch korrekten Geschmack zu entdecken, der eine ganz andere Seite der koreanischen Küche zeigt.

Zutaten

Hauptzutaten:

Marinade für Fleisch & Pilze

Für die Sauce & Garnitur

Anleitung für Gungjung Tteokbokki

Schritt 1: Vorbereitung der Zutaten

  1. Tteok vorbereiten:

    • Lege die Reiskuchen, wenn sie gefroren oder getrocknet sind (Tteok), in eine Schüssel mit kaltem Wasser und weiche sie 20–30 Minuten ein. Dieser Schritt macht sie weich und formbar.

    • Trockne die Tteok danach gut ab und schneide die langen Stangen in 4-5 cm lange Stücke.

  1. Fleisch und Pilze marinieren:

    • Schneide das Rinderfilet in dünne, etwa 5 mm breite und 4-5 cm lange Streifen.

    • Schneide die frischen Shiitake-Pilze in ähnlich dünne Streifen.

    • Nimm eine mittelgroße Schüssel. Gib die Marinade-Zutaten (2 EL Guk-ganjang, 1 EL Reiswein, 1 EL Honig, 1 1/2 TL fein gehackter Knoblauch, 1 1/2 TL fein gehackter Ingwer, 1 TL Sesamöl, 1 Prise schwarzer Pfeffer) hinein und verrühre sie gut zu einer gleichmäßigen Masse.

    • Gib die Rindfleisch- und Pilzstreifen in die Schüssel und mische alles gründlich, sodass jede Zutat von der Marinade bedeckt ist. Lass es 15-20 Minuten bei Zimmertemperatur ziehen.

  1. Gemüse schneiden

    • Schneide die Karotte und den Lauch in feine, 4-5 cm lange Streifen (ähnlich wie Julienne).

    • Schneide die Minari ebenfalls in 4-5 cm lange Stücke.

  1. Ei-Garnitur (Jidan) zubereiten

    • Trenne das Ei in Eigelb und Eiweiß, jeweils in einer kleinen Schüssel. Verquirle beides mit einer Gabel.

    • Erhitze eine beschichtete Pfanne und gib etwas Sesamöl hinein (alternativ kannst du die Pfanne auch nur mit Küchenpapier leicht einölen).

    • Gieße das verquirlte Eiweiß in die heiße Pfanne und schwenke sie, sodass ein dünner, runder Fladen entsteht. Brate ihn kurz von beiden Seiten, bis er fest ist. Wiederhole diesen Schritt mit dem Eigelb.

    • Lege die fertigen Eierfladen aufeinander und schneide sie vorsichtig in feine Streifen. Lege sie beiseite.

Schritt 2: Kochen des Gerichts

  1. Fleisch anbraten:

    • Erhitze 1 EL Sesamöl in einem großen Wok oder einer tiefen Pfanne bei hoher Hitze.

    • Gib das marinierte Rindfleisch mit den Pilzen in die Pfanne und brate sie unter ständigem Rühren an, bis das Fleisch von allen Seiten angebraten ist und nicht mehr roh aussieht.

    • Nimm die angebratenen Zutaten aus der Pfanne und stelle sie beiseite.

  1. Sauce kochen:

    • Gib die geschnittenen Karotten- und Lauchstreifen in dieselbe Pfanne und brate sie für ca. 2 Minuten an.

    • Füge die vorbereiteten Tteok-Stücke hinzu und brate alles für eine weitere Minute an, um die Aromen zu vermischen.

    • Gieße die Rinderbrühe dazu und rühre die restlichen Zutaten für die Sauce (2 EL Guk-ganjang, 1 EL Honig/brauner Zucker) unter, bis sich alles aufgelöst hat.

    • Bringe die Sauce zum Kochen und reduziere dann die Hitze auf mittlere Stufe.

  1. Fertigstellung

    • Lass die Sauce 5-7 Minuten lang köcheln, während du regelmäßig umrührst. Die Sauce sollte sämiger werden und die Tteok-Stücke sollten weich und gar sein.

    • Gib das angebratene Fleisch, die Pilze und die Minari-Stücke in die Pfanne. Rühre alles vorsichtig um und lasse es für eine letzte Minute köcheln, bis die Minari leicht zusammenfällt.

Schritt 3: Anrichten

    • Verteile das Gungjung Tteokbokki auf einem Teller oder in einer Schüssel.

    • Bestreue es großzügig mit den feinen Jidan-Eistreifen und den gerösteten Pinienkernen.

    • Falls gewünscht, bestreue das Gericht zum Schluss noch mit etwas Sesam.

Equipment

  • Messer
  • Große Schüssel
  • Messbecher
  • Schneidebrett
  • Reibe
  • Pfannenwender
  • Wok
  • Tiefe Pfanne

Anmerkung

1. Anmerkungen zur Zubereitung und den Zutaten

Die Qualität der Zutaten ist für den authentischen Geschmack dieses historischen Rezepts von großer Bedeutung. Das Gericht lebt von der Harmonie seiner milden Aromen, die nicht von Schärfe überdeckt werden. Für die perfekte Textur der Reiskuchen ist das Einweichen von gefrorenen Tteok (떡) entscheidend, da sie dadurch weich und nach dem Kochen angenehm zäh werden. Eine der Schlüsselzutaten ist die koreanische Sojasauce Guk-ganjang (국간장), die dem Gericht seine salzige Tiefe verleiht, ohne es farblich zu stark zu verdunkeln. Die angegebene Rindermenge ist ein Richtwert; zartes Rindfleisch wie Filet oder Lende ist ideal. Es ist wichtig, das Fleisch und die Pilze für die angegebene Zeit zu marinieren, damit die Aromen tief einziehen können. Die Garzeit der Reiskuchen sollte nicht überschritten werden, um ein Auseinanderfallen zu vermeiden.


2. Anmerkungen zu Variationen und modernen Anpassungen

Dieses Rezept präsentiert die authentische, nicht-scharfe Form von Tteokbokki (떡볶이). Für eine dem modernen Gaumen vertraute Schärfe kann am Ende der Zubereitung eine kleine Menge Gochujang (고추장) (koreanische Chilipaste) oder Gochugaru (고춧가루) (Chiliflocken) hinzugefügt werden. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies eine Abwandlung des historischen Originalrezepts ist. Die Süße des Gerichts kann durch die Menge an Honig oder braunem Zucker individuell angepasst werden. Als vegetarische Variante kann das Rindfleisch durch mehr Pilze oder festen Tofu ersetzt werden, wobei die Rinderbrühe durch eine Gemüsebrühe ausgetauscht werden sollte, um einen ausgewogenen Geschmack zu erhalten.


3. Anmerkungen zur kulturellen Bedeutung und historischen Einordnung

Gungjung Tteokbokki (궁중 떡볶이) ist ein kulinarisches Zeugnis der koreanischen Geschichte und Kultur. Der Name selbst bedeutet "Palast-Tteokbokki" und unterstreicht seinen Ursprung als eine hoch angesehene Speise, die in den königlichen Palästen der Joseon-Dynastie serviert wurde. Im Gegensatz zum heutigen Tteokbokki (떡볶이), das als beliebtes und scharfes Streetfood die Straßen Koreas füllt, war diese Variante ein Symbol für Status und Eleganz, reich an hochwertigen Zutaten und ausgewogenen Geschmacksnoten. Das Gericht spiegelt die kulinarische Evolution Koreas wider, von einer exklusiven Delikatesse für die Oberschicht hin zu einem Nationalgericht, das heute für jeden zugänglich ist.

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Quellenangaben für Gungjung Tteokbokki

Historische Quellen

Die Existenz der milden, nicht-scharfen Tteokbokki (떡볶이)-Version, die am Königshof der Joseon-Dynastie (조선왕조) (1392-1910) serviert wurde, ist durch historische Kochbücher belegt.

  • Primärquelle: Anonymes Kochbuch "Siui-jeonseo" (시의전서), verfasst Ende des 19. Jahrhunderts. Dieses Werk gilt als eine der wichtigsten Quellen für die koreanische Hofküche und beschreibt ein ähnliches Gericht namens "Tteok-jeongol".
  • Historischer Kontext: Die Erwähnung in Kochbüchern aus der späten Joseon-Dynastie belegt, dass Tteokbokki als luxuriöse Speise mit Fleisch und Gemüse in einer Sojasauce-Basis zubereitet wurde, die sich von der heutigen Version stark unterscheidet.

Moderne Quellen

Der Ursprung der heutigen, scharfen und roten Tteokbokki-Variante ist eine weit verbreitete Anekdote der Nachkriegszeit, die durch die anhaltende Existenz des Ursprungsortes gestützt wird.

  • Gastronomische Quelle: Die Gastronomin Ma Bok-lim (마복림), die in den 1950er Jahren in Sindang, Seoul, das erste Restaurant für die scharfe Tteokbokki-Variante eröffnete.
  • Beleg: Ihr Restaurant "Maboklim Halmeonijip" (마복림 할머니집) existiert bis heute und wird von ihrer Familie weitergeführt. Der Stadtteil Sindang ist als "Tteokbokki-Stadt" bekannt und gilt als Geburtsort des modernen Streetfoods. Die Geschichte wird in zahlreichen koreanischen Medien und Büchern zur kulinarischen Geschichte des Landes zitiert und ist ein fester Bestandteil der koreanischen Kultur.
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