Tteokbokki von Ma Bok-rim (ab 1953)

Portionen: 4 Schwierigkeit: Mittelschwer
Das Original aus Sindang-dong – Eine Hommage an Ma Bok-rims kulinarische Revolution

Tteokbokki – zähe Reiskuchen in einer feurigen, süß-scharfen Gochujang-Sauce – ist koreanisches Streetfood, das weltweit Herzen erobert. Die moderne, scharfe Version verdanken wir Ma Bok-Rim, die 1953 in ihrem kleinen Laden „Grandma’s House“ in Sindang-dong, Seoul, Geschichte schrieb. In der Nachkriegszeit, als Reis knapp war, zauberte sie aus Weizenmehl-Tteok und einer genialen Sauce mit einem Hauch Schwarzbohnenpaste (Chunjang) ein Gericht, das vom Palastessen zum Volkszuschauer wurde. Ihr zufälliges Experiment fand die perfekte Balance aus Schärfe, Süße und Umami – ein Rezept, das bis heute begeistert.

Ma Bok-Rims Tteokbokki war mehr als Essen: Es war Trost in harten Zeiten, geteilt auf den belebten Straßen von Sindang-dong. Mit einfachen Zutaten wie Weizen-Tteok, Fischkuchen (Eomuk), Chinakohl und einer würzigen Sauce revolutionierte sie die koreanische Küche. Oft wurde eine kleine Schale Baechu-Kimchi oder Kkakdugi dazu gereicht, um die Aromen zu krönen. Ihre Kreation bleibt der Maßstab für Tteokbokki – ein Symbol für Resilienz und kulinarische Kreativität.

📍 5 Dasan-ro 35-gil, Sindang-dong, Jung District, Seoul, Südkorea

Tteokbokki von Ma Bok-rim (ab 1953)

Schwierigkeit: Mittelschwer Portionen: 4

Beschreibung

Dieses Rezept bringt den legendären Geschmack von Ma Bok-Rims Tteokbokki von 1953 direkt aus Sindang-dong, Seoul, auf deinen Teller. In der Nachkriegszeit, als Reis knapp war, verwendete sie Weizen-Tteok und kreierte eine süß-scharfe Gochujang-Sauce mit einem Hauch Schwarzbohnenpaste (Chunjang) für tiefes Umami. So machte sie aus einem königlichen Gericht das beliebteste Streetfood Koreas, oft serviert mit einer kleinen Schale Baechu-Kimchi oder Kkakdugi. Ma Bok-Rims Innovation ist bis heute ein Symbol für Resilienz und kulinarische Kreativität, das weltweit Fans begeistert.

Zutaten

Basiszutaten

Sauce

Zubereitung

  1. Vorbereitung

    • Schneide den Kohl und den Fischkuchen direkt in mundgerechte Stücke.
  2. Brühe zubereiten:

    • In einem Topf 1 Liter Wasser und die Anchovis zum Köcheln bringen. Die Mischung unabgedeckt 15-20 Minuten köcheln lassen.
    • Anschließend die Flüssigkeit durch ein Sieb gießen und die Brühe beiseite stellen.
  1. Sauce anrühren

    • Gochujang, Gochugaru, Sojasauce, Jocheong (Reissirup), Chunjang und den Knoblauch in eine Schüssel geben.
    • Verrühre alle Zutaten kräftig, bis eine glatte und cremige Paste entsteht.

    Tipp: Rühre gründlich, bis die Paste homogen ist. Das sorgt dafür, dass sich die Aromen gleichmäßig verteilen und deine Sauce perfekt schmeckt!

  1. Kohl kochen

    • Erhitze die vorbereitete Brühe in einem großen Topf.

    • Gib den grob gehackten Chinakohl (Baechu / 배추) hinzu.

    • Lasse alles 2–3 Minuten köcheln, bis der Kohl leicht zusammenfällt.

    • Hinweis: Der Kohl sollte noch etwas Biss haben, typisch für die historische Zubereitung.

  1. Sauce hinzufügen

    • Rühre die vorbereitete Sauce gleichmäßig unter die Zutaten.

    • Lasse die Mischung 3–5 Minuten leicht köcheln, bis sich die Aromen verbinden und die Sauce leicht eindickt.

    • Hinweis: Dies ist der entscheidende Schritt, der der Tteokbokki ihre charakteristische süß-scharfe Würze verleiht.

  1. Weizen-Tteok kochen

    • Gib die eingeweichten Tteok in den Topf und koche sie 5–7 Minuten bei mittlerer Hitze.

    • Rühre gelegentlich vorsichtig um, damit sie nicht am Boden kleben.

    • Tipp: Sie sollten weich werden, aber immer noch leicht zäh sein – genau wie bei Ma Bok-rims Originalrezept.

  1. Fischkuchen

    • Füge den in kleine Stücke geschnittenen Fischkuchen (Eomuk / 오뭇) hinzu.
    • Lass alles 2 bis 3 Minuten köcheln damit der Fischkuchen seinen Geschmack abgeben kann.
  1. Frühlingszwiebeln einrühren

    • Kurz vor Ende der Garzeit füge die weißen Stücke der Frühlingszwiebeln (Pa / 파) hinzu und lasse sie 1–2 Minuten mitziehen.

    • Warum: Sie geben frisches Aroma ab, ohne die Sauce zu dominieren.

  1. Servieren

    • Serviere die Tteokbokki heiß, direkt aus dem Topf oder in einer flachen Schale.

    • Streue zum Schluss noch etwas Frühlingszwiebeln und die Sesamsamen darüber.
    • Traditionell wird das Gericht pur gegessen, damit die süß-scharfe Sauce voll zur Geltung kommt.

    • Historischer Hinweis: So aß man die Streetfood-Version in Sindang-dong in den 1950ern – einfach, würzig und extrem beliebt.

Anmerkung

Hinweis: Zutaten wie Eier, Ramyeon, Käse oder Würstchen sind spätere Ergänzungen und gehörten nicht zur ursprünglichen Version von Ma Bok-rim. Die Tteokbokki der 1950er Jahre basierte ausschließlich auf Reiskuchen, Fischkuchen, Chinakohl, Frühlingszwiebeln und der charakteristischen scharfen Gochujang-Sauce.

Dieses Gericht ist mehr als nur Streetfood: Es zeigt, wie sich Ernährung, Gesellschaft und Urbanisierung in Korea gegenseitig beeinflussten. Nachkriegsbedingt mussten lokale Köchinnen wie Ma Bok-rim improvisieren, um aus knappen Ressourcen ein schmackhaftes Gericht zu entwickeln. Ihre Version vereint kulinarische Innovation mit sozialer Interaktion – Tteokbokki wurde auf der Straße geteilt, gegessen und erlebbar gemacht.

Die Originalversion der 1950er bleibt der Maßstab, an dem sich alle modernen Varianten orientieren. Heute gibt es zahlreiche Anpassungen, von milderen Versionen über extra scharfe Varianten bis hin zu Fusion-Rezepten mit zusätzlichen Zutaten. Dennoch bleibt der Kern der Ma Bok-rim-Tteokbokki – die Balance aus süß, scharf und herzhaft – unverändert und gilt als ikonisches Beispiel für die Entwicklung des koreanischen Streetfoods.

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Erweitertes Material – Anthropologische Perspektive

Wenn du tiefer in die Geschichte und Kultur von Tteokbokki eintauchen möchtest, haben wir für dich eine ausführliche Analyse als PDF zusammengestellt.

Die „Tteokbokki von Ma Bok-rim – Eine anthropologische Betrachtung“ beleuchtet:

  • Historische Hintergründe und die Nachkriegszeit in Seoul
  • Die sozialen und kulinarischen Zusammenhänge von Streetfood
  • Zutaten, Zubereitung und kulinarische Innovationen der 1950er Jahre
  • Die Transformation von Tteokbokki bis hin zu modernen Varianten
  • Gesellschaftliche Aspekte und den Einfluss auf Urbanisierung und Ernährung

Dieses Dokument richtet sich an alle, die sich für kulturelle, gesellschaftliche und kulinarische Aspekte koreanischer Küche interessieren.

[Download PDF: Tteokbokki – Anthropologische Analyse]

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